Autor Thema: Neue Fachkräfte braucht das Land!  (Gelesen 5913 mal)

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Neue Fachkräfte braucht das Land!
« am: 11-08-2010, 12:10:29 »
Ausgehend von diesem Artikel stell ich mir (bei weitem net zum ersten Mal) die Frage, was eigentlich schief rennt...die Jugendarbeitslosigkeit (bzw. die Arbeitslosigkeit generell) is enorm, gleichzeitig fehlt's in etlichen Branchen anscheinend am Personal (die ganz Schlauen fordern zur Lösung "mehr Zuwanderung" ::))...bei den Akademikern genauso, wenn ich denk, wie oft hier drin die Leut gejammert haben, bzw. wie oft man von arbeitslosen Jungakademikern hört/liest...gleichzeitig der permanente Schrei "Österreich braucht mehr Akademiker!"

Was haut da net hin? Irgendwas kann da ja nicht stimmen...entweder ist das wirklich so krass, daß Teilbereiche hoffnungslos mit Bewerbern überlaufen sind, während andere um jeden streiten müssen, oder die mediale Berichterstattung entspricht net der Wahrheit...
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Offline nox

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Re: Neue Fachkräfte braucht das Land!
« Antwort #1 am: 11-08-2010, 12:31:23 »
was falsch rennt....die Bezahlung vermutlich.
die meisten "Fachkräfte" fehlen in Branchen wo ma gscheid körperlich hackln muss und relativ an Schmarrn verdient (und der Beruf auch noch dazu keinen besonderen Ruf hat)

und die "Verallgemeinerung"

Wir brauchen ja nicht allgemein mehr Akademiker (oder?) sondern gewisse sparten, wohingegen andre Sparten übererfüllt sind.

gleich bei den Fachkräften. nicht alle ham an Mangel an Nachwuchs, es fehlen also nicht Fachkräfte allgemein sondern auch nur gwisse.
(in unsrer Firma bilden wir ganz spezifische Berufe aus, wo es zB absolut keinen mangel gibt, uns rennens die Tür ein. was ned nur am Beruf liegt (aber ma verdient gut) sondern sicher auch an der lage und region)
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Re: Neue Fachkräfte braucht das Land!
« Antwort #2 am: 11-08-2010, 13:12:49 »
Wir brauchen ja nicht allgemein mehr Akademiker (oder?) sondern gewisse sparten, wohingegen andre Sparten übererfüllt sind.

gleich bei den Fachkräften. nicht alle ham an Mangel an Nachwuchs, es fehlen also nicht Fachkräfte allgemein sondern auch nur gwisse.

Kommt aber (für mei Empfinden) net so rüber...es wird immer nur "Österreich braucht mehr Akademiker" verlautbart...

Na eh ham nicht alle an Mangel an Nachwuchs...in manchen Branchen wird überhaupt glei gar ka Nachwuchs (oder fast keiner) ausgebildet (eh klar, wenn ma bedenkt, daß Lehrlinge bis vor kurzem ja nur mehr als schwer kündbar waren)...
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Offline nox

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Re: Neue Fachkräfte braucht das Land!
« Antwort #3 am: 11-08-2010, 14:06:48 »
...es wird immer nur "Österreich braucht mehr Akademiker" verlautbart...


"hören" tu ichs auch so, aber isses denn so? des mein ich. ich glaub nämlich, es is ned so allgemein.
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Offline lara_ela

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Re: Neue Fachkräfte braucht das Land!
« Antwort #4 am: 11-08-2010, 14:14:56 »
also, ich habe einen Bericht gesehen, wonach besonders die Jugendlichen zwei Lehrberufe anstreben: die Mädchen wollen Friseurinnen werden, die Burschen Automechaniker. dort ist allerdings keine Stelle mehr frei. andere Stellen, wo genügend Lehrpersonal ausgebildet werden würde, dort wollen die nicht hin. es ist eh überall gleich! jetzt ist die Frage: zwingt man diejenigen, die keine Stelle haben, dazu etwas zu lernen, was sie nicht interessiert, weil dort aber Personal gebraucht wird, oder sagt man zu denen: tja, dann wirds halt nichts und wir holen uns das Personal von woanders. (das mit der Zuwanderung ist wohl eher das Problem, dass Österreich, wie überhaupt Mitteleuropa, ausstirbt ohne Zuwanderung und wenn, dann sollt ma uns schon die gscheiten ins Land holen, ned die, die dann erst recht nichts dazu beitragen das Sozialsystem aufrecht zu erhalten)

eine weitere Frage des Fachkräftemangels ist doch: wer ist alles eine "Fachkraft"?es ist nicht nur aus den Stellenanzeigen ersichtlich, sondern auch häufig tatsächlich so (zumindest lt einem Prof von mir, der eine Untersuchung dazu gemacht hat), dass die Betriebe die eierlegende Wollmilchsau wollen und lieber etwas länger warten bis der perfekte Bewerber daher kommt (die Fachkraft), anstatt eine Person (eigentlich auch eine Fachkraft) einzustellen, die nicht genau die gleiche Maschine schon bedient hat, sondern nur eine ähnliche und die man umlernen müsste...
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Re: Neue Fachkräfte braucht das Land!
« Antwort #5 am: 11-08-2010, 14:20:25 »
"hören" tu ichs auch so, aber isses denn so? des mein ich. ich glaub nämlich, es is ned so allgemein.

Ich glaub's auch nicht...ich glaub, einzig im Technik-/Naturwissenschaftsbereich herrscht a Mangel...aber wundert mi a net, das große Geld verdient man in den Bereichen einfach meist net...
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Re: Neue Fachkräfte braucht das Land!
« Antwort #6 am: 11-08-2010, 14:28:36 »
jetzt ist die Frage: zwingt man diejenigen, die keine Stelle haben, dazu etwas zu lernen, was sie nicht interessiert, weil dort aber Personal gebraucht wird, oder sagt man zu denen: tja, dann wirds halt nichts und wir holen uns das Personal von woanders. (das mit der Zuwanderung ist wohl eher das Problem, dass Österreich, wie überhaupt Mitteleuropa, ausstirbt ohne Zuwanderung und wenn, dann sollt ma uns schon die gscheiten ins Land holen, ned die, die dann erst recht nichts dazu beitragen das Sozialsystem aufrecht zu erhalten)

Zwingen nicht, aber überlegen sollt ma si's halt scho, ob ma in einen völlig überlaufenen Lehrberuf will (vielleicht a no weil der beste Freund od. die beste Freundin des a macht) oder ob ma si für was anderes begeistern kann, wo ma dann durchaus gute Chancen hat...da san mMn die Eltern gefordert...wer weiß denn scho mit 14, was er will und vor allem, ob er das mit 30 a no will? Die wenigsten...ohne die Anregung meines Vaters hätt ich damals auch keine Ahnung gehabt, was ich machen soll...einzig, daß es in Richtung Technik/Naturwissenschaft gehen soll...

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Re: Neue Fachkräfte braucht das Land!
« Antwort #7 am: 11-08-2010, 16:09:17 »
auch wenn jetzt sicherlich die Antwort kommt, dass mans mit 16 wahrscheinlich genausowenig weiß wie mit 14:
wäre es nicht trotzdem sinnvoller das ganze ein wenig später starten zu lassen...? weil mans mit 14 vielleicht doch noch weniger weiß als mit 16.

was du sagst stimmt auf jeden Fall. ich frage mich allerdings wieder, ob die Aufklärung diesbezüglich gut genug ist. bei den Studien fällt mir auf, dass die meisten völlig falsche Vorstellungen haben von den Studien. und was wird dagegen gemacht? man kann ja eh zur BeSt gehen - die machen doch nur Werbung... oder, wie Freundinnen von mir, die in Graz in die Schule gegangen sind: die sind mit der Schule die Uni besichtigen gegangen... das bringt doch Nüsse!
meine Schule hat einen Informationstag eingeführt, wo diejenigen, die dort maturiert haben zu Besuch kommen und über ihr Studium plaudern. mein Bruder war mal dort und hat Jus in Salzburg vorgestellt. eine andere Schulkollegin hat Jus in Graz vorgestellt. damit können die Schüler gezielt fragen. vor allem Leute, die sie vielleicht in einem Jahresbericht mal gesehen haben oder, die sie sogar noch von der Schulzeit her kennen. zusätzlich, wenn genügend Leut sind, erhält man auch noch Einblicke in die verschiedenen Studienorte und wie das Studium dort und da ist. halte ich für sinnvoll!

wäre es bei Lehrberufen vielleicht auch sinnvoll, wenn es vermehrt die Möglichkeit für Schnuppertage gäbe? das gehörte natürlich gefördert, das stelle ich jetzt mal hinten an, aber dass man mal wo reinschnuppern kann, wo man eigentlich gar keine Ahnung hatte, dass es diesen Beruf überhaupt gibt!

aber wegen Mangel: ganz interessant finde ich die Entwicklung bei den Ärzten: es wird reglementiert, was das Zeug hält, die EU verbietet, dass wir Österreicher bevorzugt ins Studium aufnehmen und was passiert? es fehlt an Turnusärzten. an Landärzten sowieso. der Beruf des praktischen Arztes wird so unattraktiv wie möglich gemach.
in Wels fehlen jetzt schon 13 Turnusärzte.

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Re: Neue Fachkräfte braucht das Land!
« Antwort #8 am: 11-08-2010, 16:44:15 »
Ja, wär eh sinnvoller...das Problem (meiner Einschätzung nach) dabei is nur, daß ma dafür das gesamte Schulwesen neu strukturieren müsst - jemand, der sich mit 16 dann entscheidet, eine BHS zu machen, wär dann erst mit 21 fertig, was doch a bissl spät is (und wenn er dann a Master-Studium anstrebt, is er frühestens mit 26 oder so fertig - und als Mann mit Wehrfplicht überhaupt erst mit 27) - das Ganze hätt also auch heftige Nachteile...

Also die BeSt, bei der ich damals war, war net schlecht, da waren hauptsächlich Studenten, die uns Fragen beantwortet haben...also wir ham definitiv ka falsches Studienbild vermittelt bekommen...aber ich weiß nicht, ich kann mir nicht vorstellen, daß es nur an der Aufklärung mangelt - ich mein, man kann sich doch heute praktisch ALLE Informationen über Berufe, Studien, usw. online besorgen, und Internet haben ja scho die meisten Menschen...das Problem dabei: Das ganze is zeitintensiv, ma muß es wollen und mMn müssen eben auch die Eltern aktiv mittun...mi hat mei Vater damals auf die Baustelle mitgenommen, daß ich das Baugewerbe mal hautnah erleb (gut, der hat sich das als Geschäftsführer auch eher leisten können, als der kleine 08/15-Arbeiter - aber das könnt' man ja auch allgemein regeln - eben mit Schnuppertagen u.d.gl.)...

Zu den Ärzten kann ich jetzt nicht viel sagen...aber klingt seltsam, daß es an Turnusärzten fehlt, obwohl Medizin ja als DAS überlaufene Fach schlechthin gilt....daß es an Land- und praktischen Ärzten fehlt, kann i ma durchaus vorstellen, daß is übertragen im Bauwesen exakt genauso...am meisten fehlt's an ausführenden Baumeistern...aber a ka Wunder, in Zeiten immer komplexerer Normen und Vorschriften (die Normendichte is mittlerweile gigantisch, unüberschaubar und seit dem EUROCODE sowieso der pure Albtraum!) tut sich das (als Neueinsteiger) ja fast keiner an, ma muß net nur die Technik im kleinen Finger haben, sondern a no a halber Jurist sein UND dann auch noch a Unternehmer, der an Betrieb am Leben halten muß...
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Offline mutznull

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Re: Neue Fachkräfte braucht das Land!
« Antwort #9 am: 11-08-2010, 18:03:23 »
Also ich kann nur für die Techniker/Informatik-Ecke sprechen und da werden dir fähige Techniker aus den Händen gerissen...Betonung auf fähig. Müssen allerdings nicht zwangsläufig Akademiker sein. V.a. frische Akademiker können in der Praxis mit ihrem Theoriewissen kaum punkten.

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