Autor Thema: Am Meer - Unsere Zeit  (Gelesen 1168 mal)

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Offline Contessa

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Am Meer - Unsere Zeit
« am: 01-10-2014, 13:07:58 »
Das hab ich im Sommer mal geschrieben, als ich viele Poetry-Slams auf Youtube gesehen und mich inspiriert gefühlt habe. Vielleicht gefällt es ja wem ;)
 
Am Meer - Unsere Zeit
 
Ach, wie lange schon planen wir
unsere Zeit, egal wo, nur weit weg von hier.
"unsere Zeit", wir haben's immer so genannt
und gebannt
geblättert durch Kataloge, haben mit Gedanken gesponnen,
haben im Kopf schon die größte Wüste bezwungen,
den höchsten Berg erklommen.
Wir waren Abenteurer, Perlentaucher, haben wilde Tiere erblickt,
uns unsere Zeit mit Hirngespinsten neu verstrickt.
Voller Euphorie mit Leuchten in den Augen, den Kopf voller Bilder,
die immer größer und wilder
wurden und uns bald der Bild auf Konto und in Sparstrumpf
nicht entzückte,
ja vielmehr entrückte.
War's das jetzt mit dem Wunsch?
Unsre Zeit, war die gestorben?

Doch schon am nächsten Morgen
hast du gesagt: "Baby, mach dir keine Sorgen,
wir brauchen nicht Luxus, Sekt und Kaviar,
brauchen keine Safari, keine Yacht, keine Wüste gar.
Unsere Zeit wird uns nicht genommen
und statt der Berge werden Stranddünen erklommen..

Wir holen und Freiheit,
holen uns die Ewigkeit,
suchen nach Abenteuern im kleinen Rahmen
und anstatt im warmen
Wüstensand zu suchen
nach einer Spur, die vielleicht dort entstand
oder vielleicht gezeichnet wurd' von Menschenhand,
werden wir unsere eigenen Spuren legen am Strand,
werden durchs Wasser waten
und warten
auf Mond und Sterne,
werden aufbauen unser Zelt mit Blick in die Ferne
und dann haben wir uns und schlafen doch nur bedeckt vom Himmelszelt,
das über uns wacht, wie vielleicht ein Gott über die Welt.

Wir werden Krabben essen von schlechter Qualität,
aber sie feiern als wär's Hummer, wie er in noblen Speisekarten steht.
Wir werden Wein kaufen, philosophieren, uns hüllen in Decken
und nicht mehr rühren vor Angst, den anderen zu wecken.
Irgendwann in der Nacht
als bereits Träume mit ganzer Macht
versucht haben, mit mir aus der Welt zu weichen,
wache ich auf, da beim Streichen
einer Strähne aus meinem Gesicht, du mich dem Schlaf
entreißen
konntest und ganz brav
liege ich nun hier,
bin ganz bei dir.

Sirius, Kassiopeia, Andromeda und wie sie alle heißen
und unseren Vorstellungen den Weg  in fremde Welten weisen.
Ich betracht'
sie lange und mit Bedacht,
doch mit aller Macht
zieht der Sog mich in deine Augen und die einzigen Sterne,
voll Liebe, voll Wärme
finde ich bei dir.
Dann kommst du näher zu mir
und das Ende der Geschichte, du kannst es dir denken,
werden alleine die Grillen mit ihrer Nachtmusik beschenken."

To be continued.....
"You know what I am? I'm a dog chasing cars.
I wouldn't know what to do with one if I caught it."


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 Ich geh im Dschungel verloren
 Ich weiß, der Weg ist das Ziel, bloß
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Re: Am Meer - Unsere Zeit
« Antwort #1 am: 01-10-2014, 14:23:59 »
Ja, mir gefällt's. :) Besonders der mittlere Teil is voll schön, find ich.
Der Lesefluss hat mich sogar ein bissl an Meereswellen erinnert. Wenn das Sinn ergibt. ;)
~~~~~ Seems I'm not alone in being alone  ~~~~~

Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer. -

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