Autor Thema: Hauskinder vs Wohnungskinder oder doch eine Eigentums- oder Generationenfrage?  (Gelesen 699 mal)

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Offline lara_ela

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So wurde es gestern genannt, deshalb übernimm ich das jetzt ;D

Eine Kollegin lebt jetzt in einem riesigen Haus. Da die Ehe am Zerbrechen ist, überlegt sie wie sie mit Wohnung weitermachen könnte.
EDITH:
Sie mietet sich eine große Wohnung mit 5 Schlafzimmern und zieht nach 2, 3 Jahren, wenn die größeren Beiden ausgezogen sind, in eine kleinere mit 3 Schlafzimmern um (da eine 6 Zimmer Wohnung für sie+2 kinder und danach für sie allein zu groß und zu teuer wäre).

Ihre idee ist eine große Wohnung plus eine kleine Wohnung, die sie, wenn die älteren beiden Kinder zum Studieren (o.ä.) das Nest verlassen, wieder loswerden kann, während sie die große Wohnung (3 Schlafzimmer) behält.

Daraufhin hat eine andere Kollegin gemeint: Aber dann können dich die Kinder doch gar nicht besuchen kommen, weil du keinen Platz hast.
Die Antwort war:
WIR sind alle Hauskinder! Wir sind es gewohnt, dass das Elternhaus da steht und wir dort Platz haben. Wir können es uns nicht vorstellen, dass man in Wohnungen wohnt und man dort weniger Platz hat und wenn mehrere zu Besuch sind, man auch auf den Boden ausweicht. (so ungefähr war die Antwort).

Und ich fand das interessant!
Ich glaub zwar, dass einige "Wohnungskinder" hier jetzt sagen werden, dass sie ja in großen Eigentumswohnungen aufgewachsen sind, die nach wie vor im Besitz der Eltern sind... aber es hat schon was... wir Hauskinder vom Land sind das echt gewohnt. das sind diese Fixpunkte. dahin kann man "immer" zurück. Das stell ich mir jetzt eher für die großen Eigentumswohnungen in Wien vor, dass das auch noch so ist. (aber ich kenn ja natürlich eher mehr Hauskinder vom Land in Ö ganz allgemein).

ODER:
gehts nicht um Haus oder Wohnung, sondern generell um Generationen? Also früher: Eigentum schaffen für immer.
und jetzt häufiger Mietwohnungen, oder auch Eigentum, das die Besitzer wechselt etc...?

Meine Freundin hat eine Eigentumswohnung in der Stadt und jetzt ein Baby. Die Wohnung passt jetzt... aber wenn das Kind dann in der Pubertät ist, wirds vermutlich zu eng. Sie hatte daher schon vorher überlegt in eine größere Wohnung zu ziehen. und ich kann mir vorstellen, dass sie, sobald das Kind außer Haus wär, wieder umziehen würde in was Kleineres.

ODER:
geht's doch eher ums Eigentum?
eine meiner Klassenkolleginnen hat auch in einer riesen Mietwohnung am Land gewohnt. da kamen jetzt Schäden dazu, und so weiter... sie haben dann gemeinsam mit der Mutter, die dort alleine noch gewohnt hatte, beschlossen diese Mietwohnung aufzugeben und lieber was Kleineres zu nehmen. aber in die Mietwohnung noch weiter zu investieren, den großen Garten zu pflegen etc... das macht man vielleicht auch nicht mehr gern, wenns "eh nur Miete" ist? man besucht sich halt anders....

Auf jeden Fall hat auch meine Schwester letztens gesagt, dass dieses Haus unserer Eltern so ein Fixpunkt ist. Sie könne sich daher auch überhaupt nicht vorstellen es zu veräußern, wenn es soweit ist.
Das Haus ist wirklich so ... hm... ich sag immer, die Atmosphäre ist herrlich. Man fühlt sich sofort wohl hier im Haus. und das liegt nicht nur daran, dass wir hier aufgewachsen sind.
« Letzte Änderung: 03-01-2024, 05:33:54 von lara_ela »
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Offline Kurai

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Bin zu viert in einer 70m² Eigentumswohnung aufgewachsen, da war von Haus aus wenig Platz und wir Kinder wären (abgesehen von zerrütteten Vaterbeziehung) nie auf die Idee gekommen je wieder dort zu übernachten - aber gut, das ist weil wir alle in Wien bzw in der Nähe wohnen. Wie du schon schreibst, es kommt drauf an wie man aufgewachsen ist...

Wohne ja jetzt wieder in einer Wohnung, und wir haben häufige Freunde zu Gast, die hier übernachten - wir haben genug Möglichkeiten (zwei Betten, eine große Couch, aufblasbare Betten etc...) - das hat bis jetzt immer gepasst - bis max. 6 Übernachtungsgäste.. man muss sichs nur richten.
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Offline FaceValue

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Ich checke die Beispielsituation nicht. Wenn die große Wohnung eh 3 Schlafzimmer hat, können ja locker die Kinder auch später dort übernachten, in einem Gästezimmer/Bett. Und wofür wäre die kleine Wohnung gedacht?

Davon abgesehen denke ich, es ist gar ned sinnvoll, jetzt schon zu planen/überlegen, ob und wie die erwachsenen Kinder mal bei der Mutter übernachten werden. Und ich empfinde das dann auch nicht mehr als Aufgabe der Mutter, für erwachsene Kinder einen Schlafplatz zur Verfügung zu stellen.

Ich bin übrigens in einem Haus aufgewachsen (KEIN Eigentum). Meine Schwester wohnt jetzt im Haus. Dieses empfinde ich nach wie vor als mein altes Zuhause, ich hab aber seit Jahren nimma drin geschlafen.
Meine Mutter hat eine Wohnung, wo man auch mal übernachten könnte (Schlafcouch). Ich fühle mich bei ihr in der Wohnung wohl und willkommen aber es wird nie das Gefühl von Zuhause für mich haben.
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Offline lara_ela

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Offline lara_ela

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Nicht Aufgabe der Mutter. Das ist nicht der Punkt. Wir sind nur gewohnt, dass das Elternhaus da steht...
Und da ist Platz. 
Wenn ich hier in der Nähe noch was anderes mach, bleib ich zb hier und fahr nicht 3/4h zu meiner Wohnung um am nächsten Tag wieder her zu fahren.
Wenn meine Klassenkollegen, die in Wien und NÖ wohnen zum Klassentreffen kommen, packen sie die kinder zu den Großeltern hier und übernachten dann aucj dort. Der Platz ist ja da.
Die Aussage war eben, dass wir genau das gewohnt sind und entsprechend uns nichts anderes vorstellen "können"
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Online wuschelengel

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Ich bin in einer Eigentumswohnung aufgewachsen, in der meine Eltern nach wie vor wohnen. Die Wohnung ist groß genug, dass mein Bruder und ich zu Weihnachten mit unseren Familien dort übernachten. Das ist allerdings die einzige Gelegenheit, wann wir das machen, seit wir ausgezogen sind. 

Ich bin vor 18 Jahren ausgezogen und hab seither nie wieder Wohnbedarf bei meinen Eltern gehabt. 

Ich hänge auch nicht emotional an dieser Wohnung, obwohl sie mit guten Erinnerungen verbunden ist. Woran ich emotional mehr hänge, ist das Haus meiner Großeltern. Das wird irgendwann veräußert werden, da niemand imstande ist die anderen auszuzahlen. Dann wird es abgerissen werden und ein Mehrfamilienhaus dort hinkommen, wie es mit mehreren, anderen alten Einfamilienhäusern aus der Nachkriegszeit in dieser Straße schon passiert ist. Gewohnt hab ich aber nie in dem Haus und ich bin auch nur ein paarmal im Jahr dort. Ich würde auch nicht drin wohnen wollen, es ist mir viel zu groß und der Garten macht furchtbar viel Arbeit, die gar nicht mein Metier ist. 

Was mir einfällt zu dieser Gewohnheit, bei Bedarf eben mit Sack und Pack im Haus der Eltern anzurücken: Das betrifft Leute aus den Bundesländern viel mehr, die dann halt für Feiertage oder Anlässe öfter "heim fahren". Wohnungskinder aus dem Großraum Wien (zähle mich da mal dazu) haben ja schlichtweg den Bedarf gar nicht. Dass jemand, der im Ballungsraum Wien (oder auch in einem anderen Ballungsgebiet) aufgewachsen ist dann in eine andere Region zieht, passiert ja wesentlich seltener (maximal in den Speckgürtel raus, das trifft ja auch auf meine Eltern zu). Und wenn man da Besuche macht, kann man leicht am gleichen Tag wieder heim. 

Eigentum ja oder nein hat erstens mit der Leistbarkeit zu tun (bei uns ist das Abzahlen dieser Wohnung ganz hart an der Grenze des Möglichen) und natürlich auch damit, wo man sein will. Ich hab mich für diese (gut angebundene, auch altersgerechte) Wohnung entschieden, da die Wahrscheinlichkeit relativ groß ist, dass ich hier bleiben möchte. Ich fänds aber auch nicht tragisch, sie irgendwann aufzugeben für was anderes, wenn ich doch woanders sein will. Investieren kann man in diese Wohnung eh nur begrenzt. 

Wenn eine Ehe am Zerbrechen ist und sie überlegt ob sie statt dem Haus 2 Wohnungen haben will, dann hat sie eh weiterhin eigentlich alle Möglichkeiten.
Von mir eröffnete Themen haben immer mit mir und meinem Leben zu tun, außer das geht explizit aus diesem hervor.

Offline lara_ela

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Ja Stadt und Land hab ich dann auch überlegt. Also Wien, Graz... 

Ich glaub auch, dass meine Neffen und Nichte mehr Bezug zum Haus der Großeltern haben als zu den Elternwohnungen. Von meiner Schwester die Kinder sowieso...
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Offline TheMechanix

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Ich glaub, das ist nur Gewohnheit, wo und mit wieviel Platz man aufgewachsen ist...ich bin in einer Mietwohnung mit 3 Zimmern und 65m² aufgewachsen (in den ersten paar Jahren im 15. sogar noch zu viert, da ham meine Eltern im Wohnzimmer auf der Couch geschlafen) und selbst wenn wir im Elternhaus meiner Mama am waren (das ich eigentlich irgendwo als zweite Heimat empfunden hab, weil wir so oft draußen waren und ich als Schulkind wahrscheinlich die Hälfte der Ferien draußen verbracht hab), sind wir immer wieder heimgefahren, weil da net genug Platz war, weil das ein altes, eingeschoßiges Bauernhaus war...und selbst nach mehreren Umbauten mit genug Platz ham wir nie draußen übernachtet (ich schätz mal, weil meine Eltern beide in sehr beengten Verhältnissen aufgewachsen sind und das einfach net mehr wollten, mit so vielen Leuten unter einem Dach zu sein)...und ich hab das auch als Erwachsener nie anders gehandhabt (mit ein paar Ausnahmen, weil a Familienfeier so feuchtfröhlich war, dass ich nimma heimfahren hab können ;D) - a 3/4 Stund Fahrt find ich jetzt außerdem a net soo dramatisch, aber ok, in Wien hat ma sowas gleich amal beinand... ;D
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Offline Charisma

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Ich versteh die ursprüngliche Frage nicht so ganz.
Ich bin mit 18 nach Wien gezogen und wenn ich am WE oder in den Ferien nach OÖ gefahren bin, hab ich im Elternhaus geschlafen, auch noch mit meiner Familie.
Warum? Weil genug Platz ist. Wäre es eine WHG und wäre genug Platz, wäre das auch so gewesen.

Die Idee, sich im Alter wieder zu verkleinern, halte ich für schwierig. Kenn ich aus Hausbauforen, die Leute glauben, im Alter dann in "etwas Kleines in der Stadt" ziehen zu wollen. Ich als "Hauskind", das dann in Wohnungen in Wien gelebt hat, kann nur sagen, dass ich in keine Wohnung mehr möchte. Mein Mann, der Wiener, der 35 Jahre in Wien in WHG gelebt hat, möchte es auch nicht mehr.

Was ich noch beitragen möchte: bei den derzeitigen Zinsen und den derzeitigen Immobilienpreisen stellt sich doch für ganz viele Leute die Frage nach Eigentum gar nicht mehr, egal, ob Wohnung oder Haus.
Bist du a Homöopath? A Soziopath?
Na, a Psychopath!

Offline lara_ela

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Es ist glaub ich nur die Frage worin eigentlich die Gewohnheit besteht. 

Ich kenn ein paar Leute, die sich in eine Wohnung verkleinert haben im Alter.
Aber wie gesagt, die Frage ist vermutlich nur, was man wie gewohnt ist. 
Und für uns ist es normal ins Elternhaus zu kommen und dort Platz zu haben. Deshalb war es für die eine Freundin nicht nachvollziehbar im ersten Moment, wie einen die studierenden Kinder besuchen sollen, wenns nur eine - relativ - kleine Wohnung gibt
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